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Aktuelle BKA-Studie: Das sind die Täter im Bereich Cyberkriminalität

Bereits seit drei Jahren veröffentlicht das BKA Untersuchungen zum Thema „Hacktivismus“ an denen auch das Bundesamt für Verfassungsschutz, das Verteidigungsministerium und das „Nationale Cyber-Abwehrzentrum“ (NCAZ) beteiligt sind. Im Mittelpunkt der...
Carl Groves
4 minute gelesen
Letzte aktualisierung 29. Oktober 2021

Bereits seit drei Jahren veröffentlicht das BKA Untersuchungen zum Thema „Hacktivismus“ an denen auch das Bundesamt für Verfassungsschutz, das Verteidigungsministerium und das „Nationale Cyber-Abwehrzentrum“ (NCAZ) beteiligt sind. Im Mittelpunkt der Studie/n sollte nicht nur der Missbrauch von Daten selbst stehen sondern der Schutz von Menschen vor dem Missbrauch ihrer Daten. Trotzdem, so die damalige Aussage, handele es sich nicht um Kavaliersdelikte.

Täter im Bereich Cybercrime

Mit der Auswertung der Studienergebnisse kündigte das BKA bereits an, sich einzelne Bereiche und Phänomene in separaten Untersuchungen genauer ansehen zu wollen. Eine dieser Studien liegt jetzt unter dem Titel „Täter im Bereich Cybercrime – Eine Literaturanalyse“ vor. Sie gliedert sich in zwei Teile. Der erste betrachtet Phänomenologie und Tätertypologie, während der zweite Teil kriminologische Erklärungen gibt und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. In ihrem Bericht werten die Autoren die deutsch- und englischsprachige Literatur ab dem Jahr 2000 im Hinblick auf täterspezifische Erkenntnisse im engeren Sinne aus. Dass es sich bei diesem Bereich um ein junges Forschungsgebiet handelt merkt man nicht zuletzt daran, wie sehr sich einzelne Begriffe gewandelt haben, nicht zuletzt der Begriff „Hacker“ selbst.

Für die umfangreichen Recherchen wurde deshalb zunächst eine Liste der relevanten Suchbegriffe erstellt: „Im Detail waren dies Begriffe wie „Cybercrime“ / „Cyberkriminalität“ + „Täter“, „Cyber“ + „Täter“, „Internet“ + „Täter“, „Internetkriminalität“, „Computerkriminalität“, „Computer“ + „Täter“, „IuK“ + „Täter“, „Tätertypologie“, „Hack“ + „Täter“, „Hacker“, „Hacktivist“, „Täterprofil“ und „Tätertyp“. Parallel dazu nach den englischsprachigen Pendants gesucht, wobei „Täter“ übersetzt wurde als „offender“, „perpetrator“ und „criminal“. Darüber hinaus wurde nach feststehenden Begriffen wie „cracker“, „white hat“, „black hat“ oder „grey hat“ gesucht“.

Dabei hatten die Autoren durchaus mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Unter anderem mit den kaum vergleichbaren Erhebungsmethoden und den fehlenden Standards.

Tätertypologie und Motive

Der Bericht widmet sich ausführlich den unterschiedlichen Tätertypologien und Aktionsfeldern. In ihren Erhebungen berücksichtigen die Autoren Kriterien wie

  • Begriffsdefinitionen für Hacker
  • Alter, Geschlecht
  • den familiären und sozio-ökonomischen Hintergrund
  • Bildung, Beschäftigung und Einkommen
  • soziale Kontakte, Zusammenarbeit und Kommunikation
  • aber auch verschiedene weitere Persönlichkeitsmerkmale.

So etwas wie eine „Hackerpersönlichkeit“ zu beschreiben ist also nicht ganz trivial. Dazu kommt die Frage, ob sich eine Hackerpersönlichkeit tatsächlich vom Rest der Bevölkerung unterscheiden lässt. Spätestens beim Thema „Insider“ wird offensichtlich, dass manche Beschreibungen hier an ihre Grenzen stoßen. Bereits eine frühe Studie (1998) von Jordan und Taylor macht beispielsweise die Motivation von Hackern zu einem der Dreh- und Angelpunkte ihrer Bewertungen. Wie in der BKA-Studie referiert erklären die beiden Wissenschaftler die kollektive Identität von Hackern anhand verschiedener Faktoren wie

  • Technologie
  • Geheimhaltung
  • Anonymität
  • Personalfluktuation
  • Männliche Dominanz
  • Motivation

Andere Studien kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: Hacker lassen sich nur schwer von „Normalbürgern“ unterscheiden. Außer dadurch, dass sie sich regelmäßig in die Computer anderer Leute hacken…

Welche Motive aber spielen eine Rolle, wenn jemand zum Hacker wird? Es ist nicht weiter überraschend, dass es eine ganze Reihe unterschiedlicher Motive gibt, die entweder einzeln oder als Motivbündel den Hacker antreiben. Schadensabsicht und Rache, wirtschaftliche und monetäre Interessen, alle Spielarten politisch motivierter Gründe, aber auch Macht, Kontrolle, Status, Zugehörigkeit, „Thrill“ und schlicht Neugier kombiniert mit einem gewissen Spaßfaktor spielen eine Rolle, um nur einige der Motive zu nennen.

Dazu kommen die unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten einzelner Hacker oder von Hackergruppierungen im Hinblick auf die jeweiligen Angriffsziele. Bei Innentätern sind das die bestehende oder ehemalige Arbeitsumgebung, bei Berufskriminellen Ziele, die Produkte und Dienstleistungen mit vielen Identitäts- und/oder Finanzdetails liefern, aber auch, wie primär in der privaten Wirtschaft, Wettbewerber oder Kunden. Gestohlene Anmeldedaten, gerne mit erweiterten Rechten und Befugnissen wie Administratorenkonten sie haben, sind dabei nicht ganz unwichtig. Aus der Kategorisierung der Hacker nach bestimmten Typologien beziehungsweise der Bedrohungsquelle mit den unterschiedlichen Zielen (Regierungen, Privatwirtschaft, Bürger) erstellten die Autoren eine „Bedrohungsmatrix Hacktivismus“ (auf Seite 49 der BKA-Studie). Informationsdiebstahl, Veröffentlichung und Verkauf sensibler Daten sowie die Manipulation von Daten spielen eine zentrale Rolle.

Der Innentäter – Insider die neue Malware?

In zahlreichen Studien repräsentieren die Innentäter das größte Risiko, selbst wenn es sich dabei um eine Kategorie von Tätern zumindest handelte, über die am wenigsten publiziert wurde.
Manch einer bezeichnet diese Täterkategorie gar als die teuerste, sowohl hinsichtlich der Wirkung als auch hinsichtlich der Kosten.

Der auch von uns schon häufiger herangezogene Data Breach Investigation Report von Verizon aus dem Jahr 2015 wird auch vom BKA zugrunde gelegt: „Nach dem Data Breach Investigations Report 2015 von Verizon steht der „Missbrauch durch Insider“ für fast 21% der 2014 registrierten Sicherheitsvorfälle (Verizon, 2015). In 55% der Fälle von Insidermissbrauch handelte es sich um Privilegienmissbrauch, d. h. interne Akteure missbrauchen den Zugang, der ihnen anvertraut wurde, um sensible Daten unrechtmäßig zu erlangen oder weiterzugeben. Am häufigsten betroffen waren auch hier die öffentliche Verwaltung, der Gesundheits- und Finanzsektor. Motive sind dabei in 40% der Fälle finanzieller Art bzw. betreffen sonstige Annehmlichkeiten oder Vorteile (ebd.).“

Die Kill Chain durchbrechen

Viele der massiven Datenschutzverletzungen insbesondere des zurückliegenden Jahres weisen strukturelle Ähnlichkeiten auf. Sie beginnen beispielsweise bei jemandem, der bereits ein Insider ist, so wie Edward Snowden. In anderen Fällen ist es den Angreifern gelungen, sich in den Besitz der Login-Daten eines Mitarbeiters zu bringen. Unabhängig davon ob Mitarbeiter oder ehemaliger Angestellter, externer Dienstleister oder Hacker, was alle Insider-Bedrohungen gemeinsam haben ist, dass sie schwer zu entdecken und noch schwerer zu verhindern sind.

Sieht man sich die Anatomie einer Datenschutzverletzung an, stellt man fest, dass die User Behavior Analysis (kurz UBA) tiefere Einblicke in wichtige Bereiche gibt. Und zwar genau die Bereiche, die von den üblichen Sicherheits-Tools nicht unbedingt erfasst werden (können).

Dazu gehören:

  • das eigentliche Benutzerverhalten
  • Dateiaktivitäten/bestimmte Muster, die in Zusammenhang mit Daten auftreten
  • damit verbundene, potenzielle Sicherheitsrisiken
  • soziale Verbindungen

Hat man die Möglichkeit neben den Zugriffsaktivitäten auch die zugehörigen Metadaten zu erheben, sie zusätzlich zu analysieren und zu klassifizieren sowie diese Informationen mit einer Analyse des Nutzerverhaltens zu kombinieren, ergibt sich ein weit kompletteres und vor allem aktuelles Bild. Anomalien beim Zugriffsverhalten oder verdächtige Aktivitäten sind frühzeitig zu erkennen und damit potenzielle Datenschutzverstöße, Leaks und Insider-Aktivitäten im Anfangsstadium.

Und noch ein mal der Sony-Hack

Beim spektakulären Sony-Hack haben Angreifer es geschafft die komplette Kill Chain unbehelligt zu durchlaufen. Sie wurden nicht aufgehalten, ja nicht ein Mal bemerkt. Hätte eine Analyse des Benutzerverhaltens helfen können und wenn ja, wie?
Sehr kleinteilig und detailliert gesetzte Regeln sind ein probates Mittel, um alle möglichen Formen unerwünschter und/oder gefährlicher Aktivitäten aufzudecken. Mit Hilfe solcher Regeln identifiziert man bestimmte anormale Verhaltensweisen, die wiederrum mit verschiedenen Arten potenzieller Datenschutzverletzungen assoziiert sind.

Man kann durchaus davon ausgehen, dass bei einem detaillierten Set auch bei Sony an irgendeiner Stelle innerhalb der „Kill Chain“ eine der Regeln angesprochen und eine entsprechende Benachrichtigung ausgelöst hätte. Sei es eine Zugriffsaktivität auf eine sensible Datei oder einen sensiblen Ordner, sei es ein abweichendes Benutzerverhalten oder eine andere Anomalie. Neben Insider-Aktivitäten hat die Analyse des Benutzerverhaltens aber noch weitere erwünschte Nebeneffekte. Sie hilft beispielsweise Malware und Ransomware wie Cryptolocker aufzudecken (und zu blockieren).

Fazit

Die Studie erläutert in ihrem zweiten Teil eine Reihe von Kriminalitätstheorien und versucht sie auf das recht junge Phänomen der Cyberkriminalität anzuwenden und Handlungsmöglichkeiten zu empfehlen. Eine komplexe Tätertypologie und ebenso komplexe Angriffsmodelle machen präventive Empfehlungen nicht einfacher. Dieser Teil der Studie fällt denn auch vergleichsweise schmal aus.

Inzwischen ist es tatsächlich nicht mehr die Frage ob, sondern wann „es“ passiert. Umso wichtiger ist es, sein Augenmerk verstärkt darauf zu richten Cybercrime-Anzeichen frühzeitig zu erkennen.

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